Veranstaltung: | Bundesversammlung |
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Antragsteller*in: | Landesversammlung VCP Württemberg (beschlossen am: 04.05.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.05.2023, 12:37 |
TOP 4.2: Verminderung der geplanten Beitragserhöhung
Antragstext
Die Bundesversammlung möge beschließen, dass die von der Bundesleitung geplante
Beitragserhöhung des Bundesbeitrags auf 10% der ursprünglichen Beiträge zu
begrenzen ist. Des Weiteren soll die Bundesleitung Maßnahmen in ihrem Haushalt
ergreifen, die einer weiteren Beitragserhöhung entgegenwirken.
Begründung
Untersuchungen des WFLV im Jahre 2016 haben gezeigt, dass signifikante
Beitragserhöhungen einen vermehrten Austritt der Mitglieder zur Folge haben. Was
verstehen wir unter Signifikant? Der Bundesrat beantragt auf dieser
Bundesversammlung eine Beitragserhöhung von 31%. Zieht man die Daten des WFLV
heran so wird klar sichtbar, dass sich ab einer allgemeinen Beitragserhöhung von
45% eine Verminderung der Einkünfte einstellt. Was heißt das? Ab einer
Beitragserhöhung von 45% würden laut den Daten des WFLV mehr Personen austreten,
als dass die Beitragserhöhung kompensieren könnte. Anders formuliert: Es treten
so viele Mitglieder aus, dass in Summe weniger Geld zur Verfügung ist.(Univ.-
Prof. Dr. Christoph Breuer, 2016). Es ist davon auszugehen, dass sich dies
ABBILDUNG 1 - SIEHE ANHANG
Verhalten in Zeiten wirtschaftlicher Instabilität weiter verschärft. Nun liegt
die Erhöhung der Beitragszahlung des VCP nicht bei 45% sondern wie erwähnt bei
31%. Betrachtet man aber den exponentiell fallenden Verlauf der Kurve, so ist
klar Sichtbar, dass selbst 31% eine gesteigerte Abwanderung zur Folge haben. Der
VCP Württemberg kann und will solch ein Vorgehen nicht unterstützen.Weiterhin
zeigen Zahlen der letzten Beitragserhöhung des VCPs im Jahre 2017 ein ähnliches
Verhalten.2017 fand ein Bundeslager statt, zusätzlich war das Lutherjahr. Dort
hätte eigentlich eine deutliche Steigerung der Mitgliedszahlen sichtbar werden
sollen. Nichts desto trotz war ein Negativtrend vorhanden.Dort traten bei einer
geringeren Beitragserhöhung schon vermehrt Mitglieder aus.(Drude VCP, 2023) Dies
steht im völligen Kontra zur propagierten Strategie des Wachstumsziels, die
Mitgliedszahlen zur erhöhen.
ABBILDUNG 2 - SIEHE ANHANG
Weiterhin steht die Beitragserhöhung nicht mehr im Zusammenhangmit den
Reallöhnen,diese sanken im letzten Jahr um 3,1%(Statistisches Bundesamt, 2023),.
Der VCP begreift sich als soziale, inklusive Institution, sollten wir dennoch
weiterhin an der Beitragserhöhungim vollen Umfang festhalten, so ist vor allem
mit geringeren Beitragszahlen in einkommensschwächeren Familien zu rechnen und
müssen unsere Selbstwahrnehmung überdenken. Wollen wir in Zukunft nicht die nur
die Mittel-und Oberschicht Deutschlands erreichen (Bund, 2023), so sendet eine
hohe Preisliche Belastung widersprüchliche Signale. Den Verfassern ist bekannt,
dass es die Möglichkeit gibt, einen Sozialbeitrag zu beantragen. Nichts desto
trotz zeigen Untersuchungen des DOSB das immer Einkommensschwächere Haushalte
unter einer Beitragserhöhung vermehrt leiden, da diese Angebote nach wie vor
einem Stigma unterliegen.(WDR, 2022)
Weiterhin hat das Land Württemberg große Probleme die Beitragserhöhung den
Stämmen gegenüber zu rechtfertigen. Es gibt eine stark vorherrschende Meinung,
dass die Aktivitäten des Bundes, keine oder nur eine geringe Wirkung auf die
Arbeit in den Stämmen hat. Das Land Württemberg konnte in der Vergangenheit
schon einmal eine Stammesneugründung wegen zu hohen Beiträgen nicht halten.
Unter anderem sollten Sparmaßnahmen in Betracht gezogen werden. Wir sehen im
Bundeshaushalt viele Möglichkeiten dies umzusetzen. Nicht immer muss an den
großen Posten gespart werden, vor allem viele kleine Posten bieten die
Möglichkeit für Einsparpotentiale.
Wir verstehen, dass in der momentanen Lage der Finanzmärkte eine Erhöhung sich
nicht vollständig verhindern lässt, bestehen allerdings auf eine maximale
Erhöhung von 10%.
Die Landesversammlung des VCP Württembergs hat sich mit klarer Absicht für einen
Antrag und gegen einen Änderungsantrag entschieden. Dies soll die geschlossen
ablehnende Haltung des Landes zeigen.
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